Als uns das Da-Di-Werk des Landkreises Darmstadt-Dieburg im Jahr 2018 beauftragte, für eine Sporthalle und deren Namensgebung eine Idee zu entwickeln, war im ersten Moment nicht erkennbar, um welches architektonische Kleinod es dabei ging. Und das aus der Anbringung des Namens und einer kleinen Vita ein Gesamtkunstwerk entstehen würde, war so auch nicht vorgesehen. Umso überraschender die erste Besichtigung der Dreifachsporthalle in Pfungstadt: Alles andere als irgendeine Halle mit beliebiger Architektur. Ein Objekt, ein Solitär mit einer kraftvollen und zeichenhaften Architektur, markant und anspruchsvoll. Entstanden aus einem Wettbewerb, den das Architekturbüro „Metaraum“ aus Stuttgart im Jahr 2014 gewonnen hatte.
Eine spannende und herausfordernde Aufgabe
Auf der einen Seite herausragende Architektur, die man nicht oft sieht. Auf der anderen Seite den ebenso außergewöhnlichen Namensgeber „Leonhard Pohl“ – Sprinter, Fernsehpionier und Olympiasieger 1956 in Melbourne in der 4-mal-100-Meter-Staffel, der in Pfungstadt lebte. Der erste Schritt: Die Recherche – eine Zeitreise zur Olympiade in Melbourne. Man findet tatsächlich alte Filmaufnahmen, Bilder und Geschichten – Anregung für einen Entwurf, bei dem wir seinen Nicknamen / Spitznamen „LEO“ aufgriffen und als zwei Meter hohe 3D-Plastik vor dem Gebäude platzierten. Zusammen mit einer Wortwolke und einer kurzen Vita von Leo Pohl, direkt auf der Wand des inneren Treppenhauses, die am Ende ausgewählten Entwürfe, ein Gesamtkunstwerk von Bauer & Guse. Kein angeschraubtes Schild, keine beklebten Wände oder Fenster, keine Veränderungen der Halle. Unser Respekt vor der herausragenden Architektur und gleichzeitig die Würdigung von Leonhard Pohl. Wir sind glücklich über diesen gelungenen Spagat.